Poe Mortem (2) – Der Fall Waldemar

Es ist wieder Zeit für Poe Mortem. In Folge 2 wird die Geschichte „Die Tatsachen im Fall Waldemar“ von Edgar Allan Poe in unsere moderne Gegenwart gebracht.

Klappentext
Bedeutet der Tod wirklich das Ende? Ein Experiment wird von den Ärzten abgelehnt, aber den Mensch hält kein Hindernis auf… Grenzen zerfließen, Brücken werden geschlagen. „Der Fall Waldemar“ ist eine moderne Hörspielumsetzung einer klassichen Erzählung von Edgar Allan Poe.

Mein Hörerlebnis
Nach dem gelungenen Auftakt seiner Hörspielreihe hat der gute Constantin Wiedemann diesmal „Die Tatsachen im Fall Waldemar“ausgesucht und bringt sie unser einundzwanzigstes Jahrhundert. Ernst Waldemar leidet an Lungenkrebs im Endstadium und liegt im Sterben. Zu Beginn seiner Krankheit hat er dem Experiment zugestimmt, sich von Helena hypnotisieren zu lassen, um so den Tod hinauszuzögern. Helena, die mit ihrer Arbeit mehr Gegenwind als Zustimmung erfährt, bekommt nur für Ihre Arbeit nur einen Pfleger zur Unterstützung. Wie das Experiment wohl verlaufen wird?

Anders als in der literarischen Vorlage wird Helena per Brief, sondern per Telefon informiert, dass der Tag gekommen ist und es mit Waldemar zu Ende geht. Viel mehr einundzwanzigstes Jahrhundert gibt es aber nicht zu hören. Klein Straßenlärm, kein hektisches Treiben im Krankshausflur, Fehlanzeige. Allerdings ist ja nicht gesagt, dass Waldemar seine letzten Tage und Stunden stationär verbringt. Vielleicht war es auch sein Wunsch, zu Hause zu sterben. Jedenfalls hört es sich sehr danach an. Wenn sich Helena mit ihrem Patienten und Pfleger Theodor austauscht, klingt es durchaus als würde sich alles zwischen Wohn- und Schlafzimmer des Patienten abspielen. DIe etwas zu kurz kommende Geräuschkulisse verleiht dem Hörspiel einen schönen Kammerspielcharakter.

In Sachen Stimmen kann die neue Folge ahnlich wie schon „William Wilson“ überzeugen. Besonders hervorheben möchte an dieser Stelle Hicham Tankred Felske, der dem dahinscheidenden Waldemar seine Stimme leiht. Waldemar, vom Krebs zerfressen, steht dem Tode näher als dem Leben. Felske macht das sehr gut hörbar und sorgt mit relativ wenig Text für ein paar schöne Gänsehautmomente.

Fazit
Die elementare Frage, so alt ist wie die Menschheit selbst. Lässt sich der Tod einfach so austricken und hintergehen? Gerade heraus und nah an der Vorlage erzählt.

Informationen zur Produktion
Musik – Michael Donner
Dialogbuch, Regie, Schnitt, technische Umsetzung und
künstlerische Gesamtleitung – Constantn Wiedemann
Kreative Beratung – Jasmin Wenger

Sprecher/Sprecherinnen
Helena – Annalena Thielemann
Doktor F. – Thomas – Schimanski
Pfleger Theodor – Felix Kamin
Ernst Waldemar – Hicham Tankred Felske
Würdigung – Luca Lehnert

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