Diesen Beitrag möchte ich dem kürzlichen verstorbenen Thomas Danneberg.widmen. Die Sprecherlegende ist hier in der Rolle des Höhlenführers Toni Berger zu hören, der sehr früh den Vampiren zum Opfer fällt und anschließend selbst als Blutsauger in Erscheinung tritt.
Klappentext
Myxin beschwört einen Vampir, um von ihm neue Informationen über Asmodina und die Mordliga zu bekommen. Doch der Vampir lässt sich nicht täuschen und will Myxin töten. Erst in letzter Sekunde kann John eingreifen. Dabei erfahren sie von drei Vampiren, die vor vielen hundert Jahren in die Eishöhlen des Drachensteingebirges vertrieben wurden und die Zeit im ewigen Eis eingefroren überdauert haben. Sollte es Asmodina tatsächlich gelungen sein, die Eisvampire wiederzuerwecken und zu befreien, dann droht eine Katastrophe biblischen Ausmaßes…
Die Ära der Mordliga
Das Geschehen bettet sich in die Ära der Mordliga ein. Das ist zwar eine der Epochen im Sinclair-Kosmos, die mir weniger zusagen, dem Hörspiel selbst merkt man dies aber kaum an. Die Mordliga und auch Asmodina werden zwar namentlich erwähnt, treten selbst aber nicht in Erscheinung. John und Myxin greifen die Information vom Vampir Kogan ab und treten anschließend mit Suko den Weg nach Österreich an. Leider nicht mehr ganz rechtzeitig, denn die mächtigen Vampirbrüder sind bereits aus dem Eis befreit und haben sich ihr erstes Opfer geholt. Oder sogar schon zwei? Neben Berghöhlenführer Toni Berger ist auch noch Seilbahnführer Josef Spengler verschwunden. John und Suko müssen schnell handeln, um die Aussaat des Vampirkeims noch zu stopppen.
Die Folge fängt sehr vielversprechend an, lässt aber realtiv schnell nach. Ja, es gibt eine großartige Soundkulisse und diese grandiosen Effekte, die die Serie so groß und erfolgreich gemacht haben. Aber es dauert irgendwie zu lange, bis sich der Spannungsbogen aufbaut und bis das Hörspiel so richtig Fahrt aufnimmt. Und dann ist es auch schon wieder vorbei. Dafür, dass die Eisvampire doch sooo mächtig sein sollen, hätte es beim Showdown in Höhlen gerne etwas opulenter zugehen können.
Einsatz in Österreich
Da die Story mag etwas lahm sein, dafür aber punktet die Kulisse umso mehr. Den guten John verschlägt es dieses mal nach Hallstatt in Oberösterreich. Ich selbst bin über Tirol und Kärnten noch nicht hinausgekommen, aber ich gehe mal davon aus, dass auch dieser Teil der österreichischen Alpen sehr beeindruckend ist. Wenn es im Hörspiel nicht um Vampire ginge, würde sogar ein Hauch Urlaubsstimmung aufkommen. Es gibt mit Sicherheit unschönere Fleckchen Erde, um auf Vampirjagd zu gehen.
Thomas Danneberg
Wie eingangs schon erwähnt, ist der großartige Thomas Danneberg in dieser Folge zu bewundern. Danneberg war einer bekanntesten und gefragtesten Sprecher Deutschlands. Im Synchronbereich war er über Jahrzehnte die Stammstimme von Sylvester Stallone, John Travolta, Arnold Schwarzenegger, Terence Hill, Dennis Quaid, um nur einige zu nennen.
Oneliner wie „Sie nennen ihn Royal mit Käse“, „Hasta la vista, Baby“ oder „Das ist blaues Licht, es leuchtet blau“ werden wohl nicht nur für mich ewig mit seiner Stimme verbunden sein.
Wir Sinclair-Fans mussten ganze 5 Jahre und 32 Folgen warten, bis Danneberg endlich einen Auftritt beim Geisterjäger bekommen sollte. In dieser Folge leiht er dem Höhlenführer Toni Berger seine Stimme. Berger wird das erste Opfer der Eisvampire, kommt aber als Blutsauger zurück, um den Vampirkeim weiterzutragen. Seine Rolle fällt zwar relativ klein aus, wird vom ihm aber grandios verkörpert.
Thomas Danneberg hatte sich bereits 2019 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedet. Ende September ist seine legendäre Stimme, die so viele von uns seit Kindertagen begleitet hat, für immer verstummt. Danke für die unzähligen schönen Erinnerungen und Hörmomente!
Fazit
Starke Stimmen und ein Sounddesign, dass seinesgleichen sucht. Leider vor einer etwas zu schwachen Story, so dass diese Folge keinen wirklichen Höhepunkt der Serie darstellt.
Label
Lübbe Audio
Regie
Oliver Döring
Erscheinungsdatum
12.12.2005
Sprecher/Srecherinnen
John Sinclair – Frank Glaubrecht
Erzähler – Joachim Kerzel
Suko – Martin May
Myxin – Eberhard Prüter
Max Berger – Philipp Schepmann
Hanni Berger – Alexandra Wilcke
Toni Berger – Thomas Danneberg
Clara Berger – Marianne Groß
Kogan – Nicolas Böll
Jospef Spengler – Helmut Krauss
Hans – Hans-Jürgen Dittberner
Fahrer – Jörg Döring
Ansage – Fred Bogner
sowie Matthias Haase, Thorsten Michaelis, Arne Denneler
