Ein neues Hörspiel aus dem Hause Jack Turner ist am Start. Diesmal gibt es aber kein gruseliges Abenteuer um Gunnar Larsson und Tina Rainford Stevens. Nein, dieses mal versuchen sich die Hörspielmacher im Bereich Mystery. Erschienen ist es schon am letzten Freitag. WIe es mir gefallen hat, lest am besten selbst.
Klappentext
Nach der Besichtigung eines leerstehenden Hauses fehlt von Immobilienmakler Harry Peterson jede Spur. Die Ermittler tappen im Dunkeln. Als auch seine Sekretärin bedroht wird verdichten sich die Hinweise, dass ein schreckliches Geheimnis aus der Vergangenheit Jagd auf sie macht.
Mein Hörerlebnis
Eigentlich möchte Harry nur noch das eine Haus an den Mann bringen und anschließend mit seiner Frau Maggie den Hochzeitstag feiern. Naja, eigentlich mehr sie mit ihm, wenn man es genau nimmt. Aber dazu soll es nicht mehr kommen. Denn im Haus angekommen, muss er feststellen, dass es nicht ganz leersteht. Offenbar wurde er bereits erwartet und wird angeriffen. Fortan fehlt jede Spur von ihm. Der Hochzeitstag ist geplatzt, und Harry erscheint auch nicht mehr bei der Arbeit. Seine Frau Maggie meldet ihn als vermisst, und die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Wenn auch mit mäßigem Erfolg. Allerdings scheint es als hätte jeder in Harrys Umfeld etwas zu verbergen.
Das Hörspiel steigt gleich mit Harrys Verschwinden ein und hält fortan diese dichte Stimmung aufrecht. Selbige wird aber immer wieder von schrägem Humor durchzogen, welche das Geschehen ein bisschen auflockert. Allen voran die hysterischen Auftritte von Harrys niemals ganz nüchternen Ehefrau Maggie (herrlich: Henrike Tönnes) lassen das Hörspiel mit einer gewissen Leichtigkeit mitschwingen. Maggies Aussetzer sind es auch, die Harrys Kollegen Kollegen und auch die Polizei anfangs denken lassen, er sei vielleicht nur ihretwegen abgetaucht. Aber wie sich schon bald herausstellt, steckt eben doch viel mehr dahinter.
Natürlich kann sich auch der restliche Sprechercast hören lassen. Auch wenn es zum größten Teil wieder mehr Musiker als Sprecher sind, die den, mitunter schrägen Charakteren ihre Stimme leihen. Mit Dirk Hardegen ist übrigens ein echter Ohrenkneifer mit von der Partie. Er ist als Polizist Jenkins zu hören. Und eines steht mal fest – alle Sprecher und Sprecherinnen müssen bei den Aufnahmen einen Heidenspaß gehabt haben.
Die Geräusche und Musik klingen wunderbar. Der Sound macht das Geschehen sehr schön hörbar und regt bringt das Kopfkino zum Laufen. Besonders gefallen haben mir die Momente, in denen die, ich nenne es mal, Kreatur in Erscheinung tritt. Zusammen mit den Flashbacks sorgt das für echte Gänsehaut. Auch dIe Musik gefällt mir sehr gut. Die Stücke passen gut zum Geschehen und unterstreichen die Stimmung zusätzlich.
Was mir noch aufgefallen ist, in Sachen Verortung legt sich das Hörspiel nicht so ganz fest. Es scheinen die USA zu sein. Harry Peterson, Summers Immobilien, Detective Briggs, das sind alles englischsprachige Namen. Und Maggie Peterson redet von knapp einhundert Dollar pro Ticket für die Oper. Die Zimmer im „Velvet Letter“ wiederum kosten zweihundert Euro pro Nacht. Dem Hörspiel macht das natürlich gar nichts. Aber es hat mich doch für einen Moment verwirrt.
Fazit
Zwielichtige Charaktere, düstere Stimmung, atmosphärischer Sound und zwischendrin die eine oder andere humorige Einlage. Unterm Strich ist der erste Ausflug von Jack-Turner ins Mystery-Genre recht kurzweilig und sehr gelungen. Bleibt abzuwarten, ob bei diesem einen Gehversuch bleibt, oder ob das kleine Indie-Label sich noch ein weiteres mal in die mystischen Gefilde wagt. Ich würde mich sehr freuen.
Informationen zur Produktion
Skript: Kathrin Mander, Tobias Mennemeyer
Regie: Tobias Mennemeyer, Jan Kaiser
Mix / Sounddesign: Jan Kaiser
VÖ: Stream
Label: Dritte Wahl Records
Vertrieb: Indigo
Sprecher/Sprecherinnen
Harry Peterson – Johannes Eisner
Phil Baker – Andreas Loba
Robert “Bob” Jackson – Richie Alexander
Maggie Peterson – Henrike Tönnes
Susan Fletcher – Kirsten Schuhmann
Jenkins – Dirk Hardegen
Steve – Oliver Theile
Frank – Horst Kurth
Detective Briggs – Pascal Gunkel
Freund auf Mailbox – Jan Kaiser
Al (Spusi) – Falk T. Puschmann
Betrunkener – Jens Dix
Judy – Sabrina Gorlt
Tina – Sarah Giese
Chef vom “Velvet Letter” – Gunnar Schroeder
In eigener Sache
Für diesen Blogbeitrag wurde mir das Hörspiel zur Verfügung gestellt. Der Beitrag wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörspiel dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler oder Labels beeinflusst.
