„Von hier oben siehst du die Menschen, die dir wehtun, in ihrer eigentlichen Größe. Und die ist so winzig im Verhältnis zum großen Ganzen. Sie können dir gar nicht wehtun.“ (Mica)
Logline
Neustart in Berlin. In der Großstadt zieht Mica in eine Sechser-WG und studiert Psychologie. Mittlerweile kann sie mit ihrer Gabe umgehen, doch so ganz lässt die Vergangenheit sie nicht los: Er ist immer noch da. Der mächtigste Wiedergänger, den es je gegeben hat – Vergil. Er ist noch stärker, mordet mit noch mehr System, und er ist diesmal nicht allein. Doch Mica in ihrem Kampf gegen ihn auch nicht.
Die Story
Vier Monate sind seit den Ereignissen am Internat in Steinberg vergangen. Mica und ihre Freunde Alek, Kat, Mike und Bibi, der Forever Club, konnten ihren Widersacher Vergil aufhalten und zurückschlagen. Damit war die Aufgabe der vier gestrandeten Seelen erfüllt, und sie konnten endlich im Jenseits ihre Ruhe finden.
Mica wagt einen Neustart und studiert in Berlin Psychologie. Um den Verlust ihrer Freunde, und ihrer großen Liebe Alek, zu verarbeiten, begibt sie sich in Therapie. So ganz klappt das mit dem Loslassen aber noch nicht. Immer wieder kreisen ihre Gedanken um den Forever Club. Um auf andere Gedanken zu kommen, stürzt sie sich kopfüber ins Berliner nachtleben. Bei einer der wilden Parties lernt sie nicht nur den charmanten Luca kennen. Nein, auch ihre Gabe macht sich bemerkbar, und ihr erscheint die Tote Bonnie. Bonnie hat sich in den 80er Jahren aus Liebeskummer das Leben genommen. Und nun scheint Mica für sie verantwortlich zu sein.
Zu allem Überfluss wird Mica auch noch von der Vergangenheit eingeholt. Gerade als sie und Luca sich näherkommen, tritt Alek wieder Erscheinung. Allerdings nicht in Begleitung seiner drei Freunde. Nein, diesmal ist ein Wolf an seiner Seite. Damit ist nur das Gefühlschaos perfekt. Spätestens jetzt liegt auf der Hand, dass der mächtige Vergil noch immer aktiv ist und seine finsteren Pläne weiterverfolgt.
Wiedergänger? Die Gabe? Was hat es damit auf sich?
Nun, es ist so. Wenn ein Mensch unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, oder eine große Aufgabe unerledigt bleibt, findet er im Jenseits keine Ruhe und fristet ein Dasein als Wiedergänger zwischen den Welten. Im Gegenzug haben einige wenige Menschen die sogenannte Gabe und können die Toten sehen und mit ihnen sprechen. Jeder Wiedergänger hat im Diesseits einen Menschen, der für ihn verantwortlich ist. Dieser Mensch hilft ihm dabei, seinen Tod aufzuklären und seine Aufgabe zu erfüllen. Danach kann der Wiedergänger im Jenseits seine Ruhe finden.
Wieder in Podcast-Form
Wie seinerzeit schon die erste Staffel erscheint auch Staffel 2 im Podcast-Format. Allerdings fällt diese etwas schmaler aus. Waren es in Staffel 1 noch 20 Folgen, so kommt der Nachfolger mit nur 10 Folgen aus. Und nicht nur das, die Folgen selbst sind mit jeweils 20 bis 25 Minuten auch ein wenig kürzer geraten. Die einzige Ausnahme ist Folge 10, welche es auf ganze 40 Minuten Spielzeit bringt. Zugegeben, die meisten Figuren und ihre Geschichte sind bekannt. Das Hörspiel muss sich also nicht erst Zeit nehmen, um sie vorzustellen. Aber trotzdem wirkt die zweite Staffel streckenweise etwas zurechtgestutzt. Ich hätte sie mir etwas ausführlicher gewünscht. Ich denke eine oder zwei Folgen mehr wären optimal gewesen.
Die Musik
Die Musik steht wieder weit im Vordergrund. Da Mica aber versucht, die Vergangenheit loszulassen und viel im Berliner Nachtleben unterwegs ist, schwingen diesmal nur ganz wenige 90er-Jahre-Vibes mit. Anstelle dessen gibt es elektronische Musik mit härteren, tanzbaren Beats auf die Ohren. Vieles davon mag gut ins Ohr gehen und für eine klasse Atmosphäre sorgen. Für die emotionaleren Momente aber reicht es nicht so ganz.
Die Stimmen
Es gibt ein Wiederhören mit fast allen Stimmen aus Staffel 1. Einzig Alek hat eine andere Stimme bekommen. Gesprochen wird er jetzt von Valon Krasniqi. Vasniqi ist Schauspieler, kam aber bis jetzt aber weniger vor dem Mikrofon als vor der Kamera zum Einsatz. Die Figur Alek spricht er durchaus überzeugend. Es dürfen gerne noch weitere Auftritte im Hörspielbereich folgen. Mica wird wieder von Mercedes Müller gesprochen. Innerhalb der Story sind nur wenige Monate vergangen. Mica aber ist in dieser Zeit so viel erwachsener geworden, was dank Mercedes Müllers grandiosem Spiel sehr schön hörbar wird. Auch alle anderen vermochten in ihren Rollen zu überzeugen, wobei aber niemand so wirklich aus der Masse heraussticht, weder positiv noch negativ.
Fazit
Ein weiteres Mal lohnt sich der Blick in die ARD-Audiothek. Mit Staffel 2 legt das Produktionsteam um Regisseurin Jette Volland sehr nach und kann mit dem Erstlingswerk beeindruckend mithalten. Bleibt nur noch abzuwarten, ob es vielleicht noch eine dritte Stafffel reicht. So oder so ist die Serie mehr als hörenswert.
Informationen zur Produktion
Von Jette Volland
Dramaturgie – Natalie Szallies und Felicitas Arnold
Musik – Rainer Bartesch
Technische Realisation – Sebastian Nohl, Rike Wiebelitz, Barbara Göbel und Fabian Gerald Knof
Besetzung – Ulrich Korn
Regieassistenz – Dirk Leyers, Marlene Meißner, Luca Toboll und Tim Müller
Regie – Jette Volland
Produktion – WDR 2025
Sprecher/Sprecherinnen
Mica – Mercedes Müller
Alek – Valon Krasniqi
Luca – Ludwig Simon
Jess – Ella Morgen
Bonnie – Sonja Weißer
Frank – Björn von der Wellen
Sekrtärin – Kornelia Boje
Sven – Elia Nuriel Kohl
Juliette – Melissa Christian Zerhau
Toby – Louit Lippstreu
Mike – Jonas Ems
Bibi – Anithida Ploypetch
Kat – Polly Roche
Vergil (Friedrich) – David Nádvornik
Therapeutin – Lydia Wilke
Tom – Jonas Holdenrieder
Chris – Uriel Jung
Roxy – Flavia Lovric-Caparin
Leif – Leonard Pfeiffer
Schamane/Finanz-Typ-Kellner – Adrian Moskowicz
Karsten/Besoffener/Mann – Lukas T. Sperber
Holger – David Rothe
Lisa – Johanna Martini
Eddie – Tim Lanzinger
Anke/Kollegin – Pia Dembinski
Barkeeper/Konzergänger 1 – Jan Jaroszek
Mitbewohnerin/Girl 1/Mädchen 1 – Helena Bohndorf
MitbewohnerTyp 1/Barbesucher/Eric/Marketing-Typ – Marc Benner
Dozentin/Lucas Mom – Siir Eloglu
Taxifahrer – Felipe Eugenio Salmon Sanchez
Sander – Wolfgang Michael
Dozent – Oliver Nitsche
Arabische Frau – Eman Dwagy
Obdachloser – Ingrban von Stolzmann
Student 1/Student 3/Schüler 3 – Aaron Blanck
Studen 2/Schüler 1 – Johann Born
Party Typ/Student 1/Schüler 4 – Bo Andert
GIrl 2/Studentin 2/Studentin 4 – Mathilda Maack
Girl 1/Studentin 1 – Greta Geyer
Mädchen 1/Diskobesucherin 2 – Joana Damberg
Mädchen 2/Diskobesucherin 1/Prty Girl/Studentin 1 – Toni Maercklin
Improvisation – Leonie Wild
Bedienung/Partygast/Student 2/Student 1/Schüler 2 – Philipp Jacob
Türsteher/Konzertgänger 2 – Dirk Leyers
