Habt Ihr schon einmal von Eric Iscariot gehört? Ich bis vor kurzem auch nicht. Dabei ist am 8. August bereits die sechste Folge erschienen. Zum Glück war Hörspielmacher Markus „MJ“ Jakob so frei, mir einen Tipp zu geben. Sonst wäre diese Perle der leichten Unterhaltung wohl noch länger an mir vorbeigegangen. Aber alles ganz hübsch der Reihe nach. Ich beginne, wie immer, mit dem Klappentext.
Klappentext
Geplagt von einer – wieder einmal – am unteren Ende der Skala angesiedelten Auftragslage, aber immerhin gestärkt durch ein sättigendes Baphomet(t)-Brötchen, begeben sich Eric und Leo in dieser Folge auf eine kurze „Bildungsreise“ ins Museum um die Ecke. Dort angekommen stoßen sie nicht nur auf den aufgelösten und hilflosen Direktor der Einrichtung, sondern auch auf einen überaus arroganten Europäer – und werden Zeugen eines vermeintlichen Diebstahls. Die Ermittlungen führen die beiden Detektive tief in einen okkulten Sumpf nahöstlicher Archäologie. Können ihnen ihre Verbündeten, Bobby McQueen und Madame Katinka, auch dieses Mal wieder hilfreich zur Seite stehen? Oder bedarf es weiterer Hilfe von außen? Und außerdem … im Titel steht doch etwas von „Verwandter“ … wie passt das denn da rein? Fragen über Fragen!
Geisterjäger wider willen
Ursprünglich war Eric Iscariot, die Titelfigur und Namesgeber der Serie, Cop beim LAPD. Allerdungs ist der gute Eric irgendwann unter fragwürdigen Umständen aus dem Polizeidienst ausgeschieden und hat den Weg in die Selbständigkeit eingeschlagen. Mit seinem Partner Leo Bernstein betreibt er eine Privatdetekei am Hollywood Boulevard.. Wenn auch mit mäßigem Erfolg. Etwa einhunderttausend Straftaten in LA jedes Jahr. Und doch ist die Auftragslage der beiden Privatermittler mehr als mau. Sie sind mit der Miete im Rückstand, ihr Büro ist mehr als nur heruntergekommen, und ihr Wagen ist ein altersschwacher Fiat Uno.
Anstelle anständiger Kriminalfälle, die mitunter etwas Geld in die Firmenkasse spülen würden, haben die zwei Private InvestiGATORS, wie sich selbst nennen, ein Händchen dafür, immer wieder dort zu sein, wo sich eine Kreatur aus der Zwischenwelt den Weg ins Diesseits bahnt. Immer wieder haben sie es mit Hexen, Vampiren und anderen skurrilen Gestalten aus dem Jenseits zu tun. Zwar schaffen sie es immer wieder, das schlimmste zu verhindern. Aber das Firmenkonto bleibt am Ende doch immer wie leer gefegt.
Der aktuelle Fall
Da Eric und Leo gerade einmal mehr ein Übermaß an Freizeit zu überbrücken haben, beschließen sie, einen Nachmittag im Museum zu verbringen. Natürlich bleibt es nicht beim Besuch der oreantalischen Sonderaustellung, deren Mittelpunkt eine hebräische Mumie darstellt. Aber Moment mal, hebräisch? Wurde die Mumifizierung nicht ausschließlich in Ägypten praktiziert? Egal, denn dieser und anderen Fragen gilt, auf den Grund zu gehen. Denn besagte Mumie verschwindet während eines kurzen Stromausfalls und lässt die beiden Privatermittler einmal mehr nicht ganz freiwillig in einen neuen, sehr persönlichen Fall stolpern. Schließlich ist im Folgentitel nicht umsonst von einem entfernten Verwandten die Rede. Herrlich, dieses überzeichnete Setting samt seiner Charaktere. Aber wartet ab, denn jetzt lernt Ihr auch die Weggefährten von Eric und Leo kennen. Denn so hoch motiviert, wie die beiden Kriminal-Kaimane jedes Mal ihrer neuen Aufgabe auch entgegentreten, so ganz ohne Schützenhilfe kommen sie dann doch nicht zurecht.
Die Stimmen
Ein Hörspiel steht und fällt mit den Stimmen, die es vortragen. Natürlich gehören auch noch Geräusche, Atomosphäre und Musik dazu. Aber es sind die Stimmen, die es am Ende lebendig machen. Und was soll ich sagen, nicht nur der gute Eric, gesprochen von Schöpfer Markus MJ Jakob höchstselbst, kann sich hören lassen. Vielmehr sind es alle Beteiligten, die von Herzen abliefern und so jede Folge zu etwas ganz Besonderem machen. Besonders gefällt mir auch , dass hier nicht nur große Stimmen zu hören sind. Wenn zu viele bekannte Stimmen zum Einsatz kommen, mag das sehr beeindruckend sein. Aber irgendwie lässt es viele Produktionen auch ein Stück weit ähnlich klingen. Dies ist hier aber nicht der Fall. Zugegeben, viele Stimmen hat man hier und da schon mal gehört. Aber eben nicht ständig und überall.
Fazit
Wer mit Kindheitshelden wie den drei Detektiven aus Rocky Beach groß geworden ist und dazu auf Grusel steht, ist bei Eric Iscariot genau richtig. Grusel mit einem fetten Augenzwinkern muss man dazu sagen. Denn sowohl die Serie als auch ihre Figuren nehmen sich in keiner Weise ernst. In Sachen Humor erinnert sie stellenweise an Jack Slaughter. Allerdings finde ich den Humor unserer Kriminal-Kaimane bei weitem nicht so platt wie seinerzeit bei der Tochter des Lichts. Besonders Spaß macht es, wenn die Protagonisten oder gar der Erzähler die sogenannte vierte Wand durchbrechen. Sprich, wenn sie sich direkt an ihre Hörerschaft wenden. Ab und an geraten auch der Erzähler und der gute Eric direkt aneinander. Solche Momente gibt es immer wieder. Aber sie sind wohldosiert und nehmen niemals überhand. Also, wer Lust auf Grusel-Comedy hat, sollte unbedingt einmal reinhören. Wer aber ein Neuling ist, so wie ich, sollte aber mit Folge 1 anfangen.
Informationen zur Produktion
VÖ: 8. August 2025
Idee, Geschichte & Design: Markus „MJ“ Jakob
Casting, Regie, Schnitt & Produktion: Markus „MJ“ Jakob
Titelmelodie: Sascha Dörr / Saschisch Entertainment
Effekte & Jingles: Adobe, Sonniss, freesound.org & Envato
Bilder: Midjourney
King – „Symmetric Symphony“ by Udio.com
JINGLE CREDITS: Jingle 1: Orchestral Suspense Loop 2 by AWRMACDO
Sprecher/Sprecherinnen
ERIC ISCARIOT: Markus „MJ“ Jakob
LEO BERNSTEIN: David Beyer
BOBBY MCQUEEN: Melle Teich
ERZÄHLER: Jan Abraham
MADAME KATINKA: Tina Wolff
PEGGY CHANTAL: Josephine Hochbruck
EDWARD CUNNINGHAM: Olli Ott
CALVIN FANTASTIC: Jan Hennings
CAPTAIN WESTWOOD: Lars Eickstädt
MATHILDA JÄGER: Maria Arato
LUIGI FRATELLI: Henning Lübbecke
FALIM VON KERIOTH: Marcus Buchfing
HANS-JÜRGEN & EDITH JAKOB: Hans-Jürgen & Edith Jakob
