Mia Insomnia – Staffel 2

„Der Nebel, der die andere Welt zerstört, hat auch mich verschluckt. Aber statt mit der anderen Welt unterzugehen, bin ich hier gelandet. In meiner alten Welt. Im Jahr 1997, wo ich groß geworden bin. Nur muss wieder alles so laufen wie beim letzten Mal? Das gleiche Chaos, die gleichen Krisen, Klimawamdel, Kriege. Pandemien. Die Welt, in der ich ausgewachsen bin, war verloren. Aber die Welt, in der ich jetzt bin, muss es nicht sein.“

Es geht weiter
Wir schreiben das Jahr 1999. Zwei Jahre sind seit Mias Rückkehr in ihre alte Welt vergangen. Sie fristet ein Dasein im Untergrund. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist der CB-Funker Tarek, mit dem sie sich regelmäßig austauscht. Auch aufs podcasten muss sie notgedungen verzichten. Zum einen wurde ihr Equipment noch nicht erfunden. Zum anderen weiß im ausklingenden zwanzigsten Jahrhundert noch kein Mensch, was ein Podcast ist. Um ihre Gedanken wenigstens ein wenig zu ordnen, spricht sie diese auf alte Kassetten. Mia ist getrieben von dem Gedanken, ihr Wissen um die Zukunft einzusetzen, um sie zu verändern. Und solche Krisen wie den Klimawandel oder auch Pandemien zu verhindern. Einen Anhaltspunkt findet sie in einer neuen Folge ihrer Lieblingshörspielserie „Geisterjagd“. Lässt ihr jemand durch das Hörspiel Nachrichten aus der Parallelwelt zukommen? Aus Somnia?

Mias Versuch, den HInweis zu entschlüsseln tritt eine regelrechte Lawine an Ereignissen los. Mia gerät immer weiter zwischen die Fänge beider Welten. Schon bald weiß sie nicht mehr wem oder was sie noch glauben kann. Und je weiter sie geht, um so deutlicher wird, dass die Trennung der Welten eng mit ihrer eigenen Vergangenheit verbunden ist. Das macht die neuen Folgen auf der einen Seite unheimlich spannend. Es wird unheimlicher und um einiges düsterer. Anderseits stellt sich für jede beantwortete Frage mindestens eine neue. Das lässt die Geschichte ein bisschen zu weit ausufern, wie ich finde.

Ihrer Lieblingsserie „Geisterjagd“ hält Mia auch im Erwachsenenalter die Treue. So richtet sich auch die zweite Staffel an uns Kassettenkinder und natürlich an die, die es gern werden wollten. Mias Hörspielliebe lässt den Nostalgiefaktor mächtig die Höhe schnellen. Neben Bastian Pastewka, der in „Geisterjagd“ wieder dem ersten Detektiv Boris Pyka seine Stimme leiht, ist diesmal sogar Oliver Rohrebeck alias Justus Jonas von den drei Detektiven mit von der Partie. Rohrbeck spricht Hagen Kulis, den Autor der Geisterjagd-Hörspiele.

Anders als in Staffel 1 kommen die neuen Folgen nicht im Found-Footage-Sound daher. Wie auch, Mia ist schließlich keine Podcasterin mehr. Aber dennoch können sich die neuen Folgen durchaus hören lassen und geben die einzelnen Schauplätze sehr gut wieder. Besonders gut gefallen haben mir die Übergänge zwischen den Geisterjagd-Hörspielen und dem tatsächlichen Geschehen.

Zu hören gibt es die zweite Staffel seit dem 1. Dezember 2023 in der ARD-Audiothek.

Fazit
Mit der zweiten Staffel legen die Hörspielmacher schon sehr gut nach. Es gibt viel Nostalgie, Mystery, und die Figuren entwickeln sich weiter. Allerdings ufert die Rahmenhandlung so ziemlich weit aus. Am Schluss bleiben viele Fragen unbeantwortet, die hoffentlich in einer dritten Staffel beanwortet werden.

Informationen zur Produktion
„Mia Insomnia“ – Staffel 2, Hörspielserie in zehn Episoden
Von Gregor Schmalzried
Sprecherinnen und Sprecher: Julia Gruber, Bastian Pastewka, Oliver Rohrbeck, Luise Befort, Zeyin Ali, Sebastian Kempf,
Maresa Sedlmeir, Pirmin Sedlmeir, Andreas Thiele, Vanessa Eckart
Ton und Technik: Regine Elbers und Robin Auld
Regie, Musik und Produktion: Lorenz Schuster
Projektleitung: Pauline Seiberlich
Dramaturgie: Despina Grammtikopulu
Redaktion: Ulrike Ebenbeck
Eine Produktion des Bayerischen

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