„Mia, was hast Du da wirklich gemacht im Sicherheitsbezirk 11? Bist Du wirklich an den Schildern vorbeigefahren, oder..? Du bist von anderen Seite!“ – „Ja. Und Dein Job ist es, sicher zu stellen, dass niemand von der anderen Seite auf diese kommt.“
Klappentext
Was ist das Hörspiel „Insomnia“? Und warum ist Podcasterin Mia die einzige Person auf der Welt, die sich an diese Hörspiel-Kassette aus ihrer Kindheit erinnert? Die Suche nach Antworten führt sie zu einer unheimlichen Erkenntnis: Entweder ihre Erinnerungen sind nicht echt – oder die Welt um sie herum. Mit ihrem Aufnahmegerät nimmt uns Mia auf ihre Suche mit. Was als scheinbar harmlose Reise beginnt, entwickelt sich zu einer großen Verschwörung.
„Mia Insomnia“: die neue Mystery-Hörspielserie in der ARD-Audiothek
In Ihrem Podcast empfängt Mia Johannsson Gäste aus Entertainment und Showgeschäft. Gesprochen wird meist über Probleme und Krisen in der Welt. In ihrer 131. Folge empfängt Mia einen ganz besonderen Gast – Karlo Bode. Dieser hat früher in „Geisterjagd“, Mias Lieblingshörspielserie, dem Jugenddetektiv Boris Pyka seine Stimme geliehen. Die beiden fachsimpeln neben alten Zeiten auch über die Serie. Als Mia das Gespräch auf eine Folge names Insonmia lenkt, kann Karlo mit dem Titel nichts anfangen. Zugegeben, bei mehr als einhundert Folgen in 26 Jahren ist das bestimmt nicht ungewöhnlich. Aber auch Maren, Mias beste Freundin und waschechtes „Geisterjagd“-Fangirl, sagt diese Folge nichts. Schließlich nimmt Mia Kontakt zur Produzentin von „Geisterjagd“ auf. Aber auch hier Fehlanzeige. Außer Mia kann sich kein Mensch an diese Folge erinnern. Hat Mia sich diese besondere Folge über all die Jahre wirklich nur eingebildet? Mitnichten! Denn immerhin gibt es altes Foto von ihr aus Kindertagen, auf dem sie die Hörspielkassette in Händen hält. Entstanden vor 26 Jahren während eines Urlaubs mit ihrem Vater. Mia verfolgt die Spur des Fotos zurück und begibt sich nach Weißbach, den Ort, an dem ihr Vater damals die Ferien mit ihr verbracht hat.
Hörspiel oder Podcast?
Warum sich auf eines festlegen, wenn man auch beides haben kann?
Hier werden beide Formate zusammengeführt. Serviert wird uns ein zehnteiliges Hörspiel, dass wie ein Podcast daherkommt. Durchs Geschehen führt Mia, die als Podcasterin natürlich die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt. Immherin ist es ihr Podcast, den wir uns hier anhören. Heißt, alles wir hören, stammt von MIas Aufnahmegerät. Dem entsprechend mutet auch das Sounddesign an. Mal ist sie auf offenem Gelände, das nächste mal in ihrem Auto unterwegs, Ein anders mal sitzt sie bei Bekannten im Wohnzimmer oder hat sich in ein Hotelzimmer zurückgezogen. All das lässt sich wunderbar raushören. In dieser Machart wird das Hörspiel zum akustischen Äquivalent zu Filmen wie „Blair Witch Project“, „Apollo 18“ oder „Cloverfield“, welche in feinster Handkameraoptik daherkommen.
Das Hörspiel im Hörspiel
Der Auslöser für Mias Reise ist, wie schon erwähnt, die Hörspielserie „Geisterjagd“, die sich (nicht nur bei Mia) bis heute größter Beliebtheit erfreut und absoluten Kultstatus genießt. Zum Plot: Boris, Fred und Kathi sind drei jugendliche Detektive, die sich mit rätselhaften Phänomenen und mysteriösen Vorkommnissen aller Art beschäftigen. Wo die drei auftauchen, ist auch ihr nächster Fall nicht weit. Und so übernatürlich und mysteriös alles anfangs auch aussehen mag, so gibt es am Ende immer eine rationale Erklärung für alles. Dieses Muster dürfte sämtlichen Hörspielliebhabern und -liebhaberinnen bekannt vorkommen, und es liegt auf der hand, dass hierfür nur „Die drei ???“ Pate gestanden haben können. Die Rolle des Anführers des Detektivtrios übernimmt Bastian Pastewka, der wohl der bekannteste Fan der drei ??? hier im Land sein dürfte. Dabei macht er seine Sache als Sprecher so gut, dass es fast ein bisschen schade ist, dass in Mias Podast nicht noch mehr Ausschnitte aus „Geisterjagd“ zu hören sind.
Großartige Stimmen
Neben Bastian Pastewka kommen natürlich noch mehr großartige Stimmen zum Einsatz, denen man gerne zuhört. Ein besonderes Lob geht an dieser Stelle an Julia Gruber, die der Hauptfigur Mia ihre Stimme leiht. Da „Mia Insomnia“ in Found-Footage-Akustik daherkommt, und fast alles wir zu hören bekommen von Mia höchstselbst aufgezeichnet wurde, war während der Aufnahmen im Studio voller Körpereinsatz gefordert. Für ein paar kleine, aber feine Einblicke hinter die Kulissen könnt gerne einmal auf ihrem Instagram-Profil vorbeischauen.
Fazit
Ein Mystery-Thriller, der gleichermaßen alle Hörspiel- und Kassettenkinder in seinen Bann zieht, dabei aber hochaktuelle, gesellschaftspolitische Themen aufgreift. Wer die Serie noch nicht gehört hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen.
Informationen zur Produktion
„Mia Insomnia“, Hörspielserie in zehn Episoden
Von Gregor Schmalzried
Sprecherinnen und Sprecher: Enea Boschen, Ferdinand Dörfler, Johanna Eiworth, Aylin Doğan, Marget Flach, Julia Gruber, Anna Hörtnagl, Sebastian Kempf, Bastian Pastewka, Franziska Schlattner, Gregor Schmalzried, Veronika Schmalzried, Lorenz Schuster, Maresa Sedlmeir, Pirmin Sedlmeir, Jakob Tögel
Ton und Technik: Alex Hartl, Tobias Schröckenbauer, Lorenz Schuster
Regie, Musik und Produktion: Lorenz Schuster
Projektleitung: Klaus Uhrig, Pauline Seiberlich
Produktion: „Storyblond“ im Auftrag des Bayerischen Rundfunks 2023