Dr. Amens (Akte 1: Du sollst nicht in fremde Fenster schauen)

„Menschen sind krank und pervers.“
Hendrik Jansen zu Dr. Amens im gleichnamigen neuen Hörspiel aus dem KlausStudio. Erschienen ist es bereits am 8. März auf allen gängigen Streamingportalen sowie bei Amazon. Wie es mir gefallen hat? Lest am besten selbst. Aber zuerst, wie immer, der Klappentext.

Klappentext
Hendrik Jansen, ein Mittdreißiger, prügelt laut singend einen Passanten mit einer Schaufel zu Tode, während eine weitere junge Passantin in Ohnmacht fällt. Hr. Jansen stürzt sich auf die am Boden liegende Frau und fleht um das Leben seiner Oma. Was haben ein seltsamer Fetisch, ein Schachbrett und die mahnenden Worte einer alten Frau mit diesem Fall zutun? Was war der Grund der Eskalation von Hr. Jansen? Wie komplex ist die Psyche eines Menschen, der durch Traumata selbst vom Opfer zum Täter wurde? Kriminalpsychologe Dr. Chistoph Amens: „Unsere Psyche ist so zerbrechlich, dass ein Kratzer ausreicht um das Konstrukt unserer heilen Welt zum Einsturz zu bringen. Pew und der Weg zum Wahnsinn ist frei.“

Aber alles der Reihe nach
Das Hörspiel beginnt mit einem Prolog, der die Ereignisse genau wiedergibt. Danach erfolgt der direkte Übergang in den Verhörraum. Hendrik Jansen ist schon da, Dr. Amens kommt dazu. Jansen sträubt sich zunächst, doch in mühevoller Kleinarbeit schafft es Dr. Amens, zu ihm durchzudringen. Stück vor Stück legt er Jansens Geschichte und damit dessen Traumata frei. Schließlich begegnen sich beide auf Augenhöhe und arbeiten die traumatischen Erlebnsse, die bis ins Jansens Kindheit zurückreichen, auf.

Das Setting
Vom ersten Moment an spürt man als Hörer oder Hörerin diese dichte Atmosphäre, die sich durch das gesamte Hörspiel zieht. Sie ist beklemmend und verleiht dem Hörspiel allerfeinsten Kammerspielcharakter. Mit nur gut 32 Minuten Laufzeit ist es relativ kurz geraten. Trotzdem bekommen Hauptfigur und Geschichte so viel Tiefgang, dass dieses Hörspiel stellenweise wie eine psychologische Studie daherkommt, und weniger wie ein Hörspiel.

Die Stimmen
Zu Einsatz kommen hier einige relativ unbekannte Stimmen. Ein besonderes Augenmerk liegt hier natürlich auf den beiden Hauptfiguren. Dr. Amens wird von Jan Abraham gesprochen. Als Hendrik Jansen ist Jan Winnenberg zu hören. Die beiden kommen so authentisch daher, dass man ihnen einfach zuhören muss. Auch der übrige Sprechercast sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Jansens Oma wird von Mauela Mirus gesprochen. Als dessen Vater ist Marc Erkens zu hören. Als Wärter stand Andre Polis am Mikrofon. Der Prolog wird von Hörspielmacher Benedict Matysik höchstselbst vorgetragen.

Fazit
Ein wunderbar kurzweiliger und intensiver Einblick in die Psyche eines Amokläufers. Fesselnd bis zum Schluss. Von mir gibt eine ganz klare Hörempfehlung!

Label
KlausStudio

Regie
Benedict Matisyk

Erscheinungsdatum
08.03.2023

Sprecher
Dr. Amens – Jan Abraham
Hendrik Jansen – Jan Winnenberg
Oma – Manuela Mirus
Vater – Marc Erkens
Wärter – Andre Polis
Prolog – Benedict Matysik



In eigener Sache
Für diesen Blogbeitrag wurde mir das Hörspiel vorab zur Verfügung gestellt. Der Beitrag wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörspiel dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler oder Labels beeinflusst.

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