Poe Mortem (7) -Der Mann in der Menge

Klappentext
Im Herzen von Berlin beobachtet ein Mann das Treiben der Menge. Er sinniert und langweilt sich… bis er plötzlich jemanden entdeckt, der aus der Masse heraussticht.
„Der Mann in der Menge“ ist eine moderne Hörspielumsetzung einer klassischen Erzählung von Edgar Allan Poe.

Mein Hörerlebnis
Nach langer Krankheit ist er endlich mal wieder draußen unterwegs. Er, der namenloser Icherzähler ist in seinem Stammcafé am Alex. Hier hockt er unter einem Sonnenschirm und beobachtet das Großstatdtreiben. Dabei fördert er nach und nach einen fulminanten Querschnitt aus sämtlichen sozialen und gesellschaftlichen Schichten Berlins zutage. Bis er ihn entdeckt, den der Geschichte titelgebenden Mann in der Menge. Um die 70, gekleidet in Mantel und Hose, die ihre „besten Zeiten längst hinter sich haben“. Fasziniert von dessen Erscheinung nimmt der Erzähler seine Spur auf und folgt ihm.

Die Umsetzung von der klassichen Kurzgeschichte im Berlin des einundzwanzigsten Jahrhunderts. ist auch dieses mal wunderbar gelungen. Die Ausfürungen des Erzählers, die das Hörspiel mehr wie einen Podcast erscheinen lassen, werden perfekt untermalt mit Großstadtatmosphäre. Es gibt Straßenverkehr und jede Menge tratschende und tuschelnde Passanten. Die Menge halt, durch die sich beide Figuren bewegen.

Einer der gravierendsten Unterschiede zwischen Hörbuch und Hörspiel besteht darin, dass ein Hörspiel von mehreren Sprechern und Sprecherinnen gesprochen bzw. gespielt wird. Während beim Hörbuch meist nur eine Stimme zum Einsatz kommt, die das Werk vorträgt. Dieses Stück bewegt sich irgendwie dazwischen. Es spricht und spielt niemand miteinander. Es gibt nur den Erzähler, der hier auch zur Hauptfigur wird. An dieser Stelle ein großes Lob an Christopher Peters, der schafft, das Publikum über die 16 Minuten Laufzeit zu fesseln und bei der Stange zu halten. Schön gemacht!

Fazit
Auch mit nur einer Person und einer Stimme kann ein Hörspiel sehr spannend und unterhaltsam sein. Mir hat das Zuhören großen Spaß gemacht.

Informationen zur Produktion
Es spricht Christopher Peters
Regie, Schnitt, technische Umsetzung und
künstlerische Gesamtleitung – Constantin Wiedemann
Buch – Constantin Wiedemann und Christopher Peters

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