Liebe Hörspielfreunde! Ich hoffe, Ihr habt die Feiertage gut überstanden und wünsche Euch für 2020 alles Gute. Das erste Hörspiel, das ich Euch in diesem Jahr näherbringen möchte, stammt aber noch aus dem letzten Jahr. Nach 37 Jahren liefert Dreamland Grusel mit Die Weltraummonster eine Fortsetzung der letzten Folge der alten Neon-Gruselserie von Europa ab.
Die Vorgeschichte hierzu dürfte wohl jedem bekannt sein, oder? Zwei Jahre nach den Ereignissen an Bord der Drakon fehlt von Schiff und Besatzung noch immer jede Spur. Von der Erde wird mit dem Sternenschiff Confidence eine Rettungsmission gestartet. Mit dem Erreichen des Planeten Paradise setzt die Geschichte genau da an, wo Das Weltraummonster 1982 aufgehört hat. Die Confidence fängt ein Notsignal der abgeschossenen Rettungskapsel auf und setzt ganz in der Nähe zur Landung an. Das Wrack der Kapsel wird schnell gefunden. Und wie nicht anders zu erwarten lässt auch der erste Feindkontakt nicht lange auf sich warten…
Schon nach diesen ersten Minuten hatte mich das Hörspiel. Und es sind wirklich nur Minuten. Denn in puncto Laufzeit orientiert sich das Hörspiel sehr an seinem Vorgänger.. Wir kommen hier auf nur 36 Minuten Spielzeit. Ungewöhnlich für heutige Verhältnisse, wo es die meisten Produktionen auf etwa eine Stunde Spielzeit bringen. Macht aber nichts, denn so steigt es augenblicklich ins Geschehen ein und hält nicht lange mit Einleitungen oder Erklärungen auf. Zugegeben, die Figuren bekommen so nur wenig Tiefe. Trotzdem kommen sie keineswegs farblos daher. An dieser Stelle ein großes Lob an die Sprecher, von denen jeder eine sehr überzeugende Leistung abliefert.
Allerdings kommt die Geschichte nicht ganz ohne Logikfehler aus. Nur 3 Kilometer vom Wrack der Kapsel entfernt lokalisiert Android Cyrus ein altes Bauwerk, in dem die Gruppe sich vorrübergehend vor Monstern verstecken kann. Dort angekommen entpuppt sich die vermeintliche Tempelanlage als das Raumschiff einer fremden Zivilisation. Damit hat die Mannschaft um Commander Traker auch den Urpsung der Monster, von ihren Schöpfern Grow genannt, gefunden. Soweit so gut, aber hätte diese Anlage nicht schon während der vorangegangen Forschungsmission gefunden werden müssen? Immerhin hat die Drakon sieben Monate lang auf dem Planeten Paradise verbracht. Auch gab es in dieser Zeit kein Zusammentreffen mit den Monstern. Zu erkennen gab sich die Kreatur erst, nachdem die Drakon wieder auf dem Weg zur Erde war. Die Rettungsmannschaft aber sieht sich sofort nach ihrem Eintreffen den Monstern gegenüber – merkwürdig.
Schon wie sein Vorgänger ist das Hörspiel eine Hommage an die lengendäre Alien-Filmreihe. Als Das Weltraummonster 1982 erschien, war dies nicht zu übersehen. Auch bei der Fortsetzung lassen sich die Parallelen zum zweiten Teil der Alien-Saga nicht übersehen. Das tut dem Ergebnis aber keinen Abbruch. Um ehrlich zu sein, hatte ich nichts anderes erwartet.
Autor Markus Topf geht aber noch einen Schritt weiter. Die meisten haben es mit Sicherheit bemerkt, aber neben Aliens wird noch ein weiterer Kultfilm von Regisseur James Cameron aufgegriffen – nämlich Termiantor 2. Als Commander Traker während des Showdown der Grow-Königin gegenübersteht und seine Rettung in der Stickstoff-Leitung findet, kam mir das verdächtig bekannt vor. Herrlich, diese beiden Werke so zu verbinden!
Fazit: Die Weltraummonster ist die gelungene, kurzweilige Fortsetzung eines legendären Hörspielklassikers, welche mit einer kleinen Logiklücke, dafür aber mit nicht weniger Flair und Gruselstimmung als ihre Vorlage daherkommt. Von mir bekommen Die Weltraummonster 8 von 10 Punkten.
Label
Dreamland
Regie
Thomas Birker
Erscheinujgsdatum
06.12.2019
Sprecher
Erzähler – Christian Weygand
Commander Michael Traker – Hans-Georg Panczak
Dr. Nancy Stapleton – Katja Welbat als Katja Brügger
Professor Edmond Gérard – Peter Kirchberger
Cyrus – Marek Harloff
Dan Mitchell – Joschi Hajek
Gabrielle Vargas – Sarah Riedel
Bob Stephens – Thomas Birker
Computer – Sabine Birker
Ausserirdischer – Peter Lontzek
Commander Hamilton Meredith – Douglas Welbat