Vor kurzem habe ich das neue Abenteuer der 5 Geschwister per Hörspielpost bekommen. Leider habe ich etwas länger gebraucht, um es mir anzuhören. In der neuen Geschichte begeben sich Marianne, Petra, Hans-Georg, Esther und Alexander auf die Fährte des berühmt berüchtigten Piraten Klaus Störtebeker…
Die Geschichte der 5 Geschwister geht übrigens zurück bis in die 80er Jahre. Im Jahr 1980 schrieb Pfarrer Dieter Bruno Kabus das Buch Fünf Geschwister auf der Abenteuerburg. Inspiriert hierzu wurde er von seiner leiblichen Tochter Esther und seinen vier Adoptivkindern Marianne, Hans-Georg, Petra und Alexander, die so auch zu den Titelhelden der Geschichte wurden. Die Idee zum Buch kam Kabus während der – erfolglosen – Suche nach Kinder- bzw. Jugendliteratur mit geistlicher Botschaft. Da es so etwas noch nicht gab, schrieb er das gesuchte Buch einfach selbst. Das Buch war ein voller Erfolg, und bis 1987 erschienen noch weitere 9 Bände. Pfarrer Kabus verstarb im Jahr 1993.
Die 80er Jahre gelten heute als das Jahrzehnt der Kassettenkinder und als die Hochzeit des Hörspiels. Kein Wunder also, dass auch die 5 Geschwister ins Hörspielformat adaptiert wurden. die Hörspiele erschienen in Jahren 1989 und 1990. Seit 2014 wird die Serie von der Tos-Hörfabrik weitergeführt.
Es beginnt auf einem Flohmarkt. Hier hat Alexander gerade erst eine alte Flaschenpost mit einer Schatzkarte erstanden. Diese wiederum soll den Weg zum Piratenschatz des legendären Klaus Störtebeker zeigen. Mit der Karte im Gepäck machen sich die 5 auf nach Rügen zu den Störtebeker-Festspielen. Doch schnell stellt sich heraus, dass die die falsche Insel aufgesucht haben. Die auf der Karte gezeigte Insel ist nicht Rügen, sondern die Nordseeinsel Trischen.
Trischen ist eine unbewohnte Insel vor der Nordseeküste und gehört zur Gemeinde Friedrichskoog. Ihr einziger Bewohner ist ein Vogelwart, der sich von März bis Oktober dort aufhält. Auch im Hörspiel wird die Insel von einer Vogelwartin bewohnt, anderen Besuchern ist der Besuch untersagt.
Wie sich noch heraustellen soll, sind Vogelwartin Anneke und ihr Freund Henning die einzigen, die auch auf Seiten der 5 Geschwister stehen und ihnen bei der Schatzsuche helfen. Wie es sich für eine Piratengeschichte gehört, geraten die 5 bei ihrer Suche noch an ein paar andere schräge Gestalten. Die sind natürlich keine wirkliche Hilfe und haben, was den Schatz betrifft, ganz eigene Pläne.
Ein Schatz, mutige Abenteurer, jede Menge schräge Typen und eine Portion Nordseeflair. Dieses Hörspiel bringt alle Zutaten mit, die man für eine Schatzsuche braucht. Auch die Zusammensetzung finde ich sehr gelungen. Die Geräuschkulisse hat mir besonders gut gefallen. Das Meeresrauschen und Vogelgeschrei geben für die Schatzsuche den perfekten Hintergrund und lassen ein wenig Abenteuerstimmung aufkommen. Neben den fünf Hauptfiguren können auch die restlichen Sprecher im Großen und Ganzen überzeugen. Allerdings finde ich die friesische Mundart etwas zu übertrieben. Alle Einheimischen sprechen einen klasse Friesendialekt, sind dabei aber so deutlich, dass man sie problemlos versteht. Wirklich, eine gute Sprecherleistung. Ich fand es aber einen Hauch zu aufgesetzt und stellenweise zu deutlich und betont. Mit etwas mehr Genuschel kämen die Charaktere doch ein bisschen authentischer daher.
Der christliche Ansatz ist, wie immer, klar vorhanden, verlagert sich aber ein Stück weit in den Hintergrund. Hier geht es in erster Linie wirklich um die Schatzsuche. Und man kann sich die Folge auch wunderbar anhören, wenn man (so wie ich selbst auch) kein besonders religiöser Mensch ist. Das gilt übrigens für (fast) alle Folgen. Hört sie Euch einfach an. Von mir bekommt die Suche nach dem Störtebeker-Schatz glatte 7 von 10 Punkten.
Label
Tos-hörfabrik
Regie
Tobias Schier
Erscheinungsdatum
12.02.2020
Sprecher
Marianne – Tjorven Lauber
Petra – Sarah Stoffers
Hans-Georg – Fabian Stumpf
Esther – Lisa Kielbasser
Alexander – Micha Nietsch
Anneke – Tanja Haller
Henning – Udo Thies
Michel – Jan Dreyer
Jette – Caroline von Bemberg
Fiete – Lennard Quiring
In eigener Sache
Für diesen Beitrag wurde mir das Hörbuch vorab zur Verfügung gestellt. Der Text wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörbuch dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler und Künstlerinnen oder Labels beeinflusst.