Die Prüfung (3) – Justiz

Auch in Zeiten der Corona-Krise erscheinen immer noch neue Hörspiele. Ob bzw. wann sich die Pandemie auch hier bemerkbar macht, bleibt abzuwarten. Wie so vieles in diesen Tagen. An diesem Wochenende erscheint endlich die dritte Teil des Thriller-Hörspiels „Die Prüfung“, und hat klangvollen Titel Justiz.

Wie schon in Folge zwei werden auch dieses mal Scott Gibsons Erlebnisse aus der ersten Folge erzählt. Natürlich aber aus einem anderem Blickwinkel. Wir erleben die Geschehnisse aus der Sicht von Privatdetektiv Viktor Balldar, der Famlienvater Scott zur Seite steht und bei seinen Aufgaben unterstützt. Seit seiner Zeit bei der Polizei ist Balldar dem Secret Killer schon auf der Spur. Als Privatermittler arbeitet er im Auftrag der Staatsanwaltschaft an dem Fall und kann so parallel zur Polizei ermitteln.

Wer, so wie ich, schon in Folge eins den Verdacht hatte, dass Balldar selbst der Secret Killer ist, der wird hier endgültig vom Gegenteil überzeugt. Der Mörder nimmt immer nur dann Kontakt zu Scott auf, wenn der allein ist. Und aufälligerweise meist dann, wenn Balldar sich gerade verabschiedet hat, oder eben direkt bevor er in Erscheinung tritt. Da wir ihn jetzt aber bei seiner Ermittlungsarbeit begleiten, ist klar, dass er kein doppeltes Spiel treibt. Zugegeben, es wäre auch zu einfach gewesen, uns die Auflösung gleich am Anfang auf dem Silbertablett zu servieren.

Da die Geschichte selbst schon bekannt ist, baut sich der Spannungsbogen nur langsam auf. Wirklich Fahrt nimmt das Hörspiel erst mit Balldars Erkenntnissen nach seinem Besuch beim Grundbuchamt auf. Das Haus in der Steinhardtstraße, in dem Scott seine erste Aufgabe absolvieren musste, ist Eigentum der hiesigen Polizei. Die Hinweise, dass der Secret Killer aus Polizeikreisen kommen muss, beginnen sich zu verdichten. Und Balldar ist ihm immer näher auf den Fersen.

In Sachen Geräusche und Musik schließt sich Justiz an die beiden Vorgängerfolgen an. Die Musik hält sich etwas weiter im Hintergrund, trägt aber nicht weniger zur düsteren, schon bedrückenden Stimmung bei als die Geräuschkulisse. Dieses Hörspiel ist einfach genial abgemischt.

Auch die Sprecher können größtenteils wieder überzeugen. Die Hauptsprecher liefern erneut eine saubere Leistung ab. In der Reihe der Nebensprecher kann man hier Tim Caspers in seiner letzten Sperchrolle bewundern, in der den Eigentümer eines Stundenhotels gibt. An dieser Stelle möchte ich Tim Caspers und seiner Familie noch alles Gute und viel Kraft für die Zukunft wünschen.

Zum Abschluss gibt es wieder den Titel Hurt auf die Ohren. Interpretiert wird er diesmal von Band Suckceed. Auch diese Version geht gut ins Ohr, und entlässt den Hörer mit einer melancholishen Stimmung zurück in den Alltag. Aber das Oringinal von Nine Inch Nails gefällt mir nach wie vorm am besten.

Fazit: Justiz bringt keine wirklich neuen Erkenntnisse, vermag aber einige offene Fragen zu beantworten und die eine oder andere Lücke der Geschichte zu füllen. Ich freue mich jetzt schon auf Folge 4, die Finale heißen wird. Folge 3 bekommt von mir 8 von 10 Punkten.

Label
Wolfy-Office

Regie
Kim Jens Witzenleiter

Erscheinungsdatum
10.04.2020

Sprecher
Viktor Balldar – Christopher Kussin
Scott Gibson – Markus Pfeiffer
Polizist Henry – Reiner Schöne
Polizist Frank – Pascal Runge
Mia Ziegler – Constanze Buttmann
Stephan Thomas – Thomas Plum
Peter Stähle – Joschi Hajek
Hotel-Eigentümer – Tim Caspers
in weiteren Rollen – Stephanie Preis, Kevin Kasper, Victor Gryztka, Kim Jens Witzenleiter, Sebastian Striegel, Wilhelm Krez, Gerhard Theiss, Frank Baumert, Jean Copping


In eigener Sache
Für diesen Beitrag wurde mir ein Rezensionsexemplar von Wolfy-Office zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörspiel dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler oder Labels beeinflusst.

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