Am Anfang des Jahres hatte ich Euch bereits den vierten Fall von Young & Grace vorgestellt, Folge 3 aber immer wieder vor mich hergeschoben. Heute hole ich es endlich nach und lasse Euch auch an diesem Hörerlebnis teilhaben.
Der dritte gemeinsame Mordfall beginnt für Liam Young sehr unsanft, als er um zwei Uhr morgens durch einen Anruf von Grace Bennet aus dem Tiefschlaf geholt wird. Ein Mann wurde brutal erschossen, und Young wird als Seelsorger für die Witwe des Opfers am Tatort gebraucht.
Der Fall ist weitaus komplizierter als es zunächst den Anschein hat. Es gibt keinen Verdächtigen und kein Motiv. Und eine Zeugenaussage bremst die Ermittlungen die Ermittlungen mehr aus als sie voranzutreiben. Erschwerend hinzu kommt noch, dass mit zwei verschiedenen Waffen auf das Opfer geschossen wurde. Ein Täuschungsmanöver, um die Polizei in die Irre zu führen, oder gab es wirklich zwei Schützen?
Diese und noch mehr Fragen gilt es aufzuklären. Young, der schon fast als vollwertiges Teil der Ermittlerteams durchgeht, kommt in dieser Folge erstaunlich wenig ungeschickt daher und kann seine Kombinationsgabe unter Beweis stellen. Menschlich treibt ihn der Fall aber an seine Grenzen. Als Pastor und Seelsorger verbringt er viel Zeit der verwitweten Emily Snell, was ihn einen kleinen emotionalen Drahtseilakt vollführen lässt. Der Mord bringt sein Weltbild und seine Überzeugung ins Schwanken, wie kann er da eine seelische Stütze für die traunernde Witwe sein?
Tote reden nicht ist die Folge mit dem bisher stärksten religiösen Einschub. Aber es fügt sich sehr gut ins Geschehen. Dieser Teil des Plots gefällt mir sehr gut. Hier wird deutlich, dass ein Mann der Kirche auch nur ein Mensch ist. Und als solcher ist wird er auch mal voller Selbstzweifel und genau so ratlos wie alle anderen auch. Sehr schön! Auch das Zusammenspiel zwischen Young & Grace, also den beiden Hauptprotagonisten macht wieder richtig Spaß. Die zwei kommen sich neben den Ermittlungen etwas näher und werden persönlicher miteinander.
Auch der Fall kann sich sehen oder vielmehr hören lassen. Der Mord ist so verschachtelt angelegt, dass wirklich erst zum Ende klar wird, wer wie zu wem steht und warum das Opfer sterben musste. Die Geräusche und Musik klingen ähnlich wie schon in den ersten Folgen und lassen den Hörer sehr gut an der Polizeiarbeit teilhaben.
Fazit
Mit Tote reden nicht liefern Hörspielmacher Tobias Schier und Tobias Schuffenhauer die erzählerisch stärkste Folge ab. Nachdem ich von Folge 2 nicht allzu angetan war, hat mich das dritte Abenteur des ungleichen und sympathischen Ermittlerduos wieder vollends überzeugt!
Label
TOS-hörfabrik
Regie
Tobias Schier
Erscheinungsdatum
27.08.2019
Sprecher
Ltd. Grace Bennet – Caroline von Bemberg
Pastor Liam Young – Peter Eberst
Captain O’Neil – Christoph Maasch
Detective Jacbos – Christian Borchert
Emily Snell – Nathalie Frede
Michelle Ranaghan: Ute Moje
Frank Isaac – Samuel Schiedeck
John – Tobias Schier
David – Kai Rinsland
Bernard – Tobias Schuffenhauer
Pathologin – Petra Herzler-Grossmann
In eigener Sache
Für diesen Beitrag wurde mir ein Rezensionsexemplar von TOS-hörfabrik zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörspiel dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler oder Labels beeinflusst.