Es ist soweit. Schon im letzten April hatte das Netz der Ermittlungen, das sich um dem sogenannten Secret Killer gelegt hatte, angefangen, sich zu lang aber stetig zuzuziehen. Jetzt, nach 12 langen Monaten des Wartens, steht endlich die vierte und letzte Folge von „Die Prüfung“ in den Startlöchern. Sie hat den passenden Titel Finale und wird am 16. April erscheinen.
Klappentext
Es kommt zusammen, was zusammengehört. Stephanie, Scott und Viktor haben auf dieses Ereignis hingearbeitet! Doch während Stephanie, ihre ganz eigenen Ziele verfolgte, mussste Scott durch die Hölle gehen. Und Viktor will dem Ganzen ein Ende setzen! Die Prüfung soll nun also bald vorüber sein, doch für wen wird sie gut ausgehen?
Meine Meinung (Achtung, nicht ganz spoilerfrei)
Bevor aber endlich alle Handlungsstränge zusammenlaufen, erleben wir Scotts Prüfung aus Sicht seiner Familie. Körperlich müssen Tina Gibson und ihre beiden Kinder weitaus weniger über sich ergehen lassen, die seelische Belastung aber steht dem Martyrium von Scott in nichts nach. Besonders bemerkbar macht sich dies, als Scott eine Aufgabe nicht ganz zu Ende bringt, und der mysteriöse Secret Killer Tina zur Strafe einen Finger abtrennt. Getragen wird der Moment von einer überragenden Katja Keßler. In diesen einen Schmerzensschrei legt sie gleichermaßen Angst, Wut, Schmerz, Verzweiflung und die Hoffnung, aus der Gefangenschaft befreit zu werden, bevor es zu spät ist.
Auch der restliche Sprechercast kann sich, wie schon in den ersten 3 Folgen, mehr als hören lassen. Aus Richtung des Secret Killers kommt während des Showdowns allerdings etwas zu viel Overacting. Sätze wie: „Du hast mir in mein Bein geschossen. Willst Du mir jetzt töten?“ gehen mir doch einen Hauch übers Ziel hinaus. Aber andererseits – wer weiß schon, wie ein, in die Enge getriebener, Serienmörder reagiert, der merkt, wie ihm die Kontrolle über das Geschehen entgleitet?
Besondere Anerkennung gebührt hier ganz eindeutig Markus Pfeiffer. Mit Sicherheit gibt es hierzulande viele Sprecher, die die Rolle des Scott Gibson überzeugend hätten verkörpern können, trotzdem denke ich, wurde hier genau die richtige Sprecherwahl getroffen.
Neben den Hauptsprechern haben es übrigens zwei… nun, ich nenne sie jetzt mal der Einfachheit halber Blogger-Kollegen ins Hörspiel geschafft. In einer Minirolle sind Mareike Lümkemann von Traumwelt Hörspiel und Daniel Schiepe von Mein Ohrenkino zu bewundern.
Als Abspann gibt es, wie schon in Teil 1 bis 3, mit dem melancholischen Song Hurt. Vorgetragen wird er diesmal von den drei Hauptsprecherinnen Katja Keßler, Constanze Buttmann und Stephanie Preis, die diesem Thriller so einen würdigen Abschluss verleihen und sich dabei so ganz nebenbei ein kleines Denkmal setzen. .
Zum akustischen gibt es auch ein optisches i-Tüpfelchen. War das Booklet zu den Folgen 1 bis 3 doch sehr schmal geraten, so ist es dieses mal umso umfangreicher. Zu sehen – und vor allem lesen – gibt es ein Who’s Who mit (fast) allen mitwirkenden Künstlern. Zum Abschluss gibt es noch ein paar sehr persönliche Worte von Autor und Regisseur Kim Jens Witzenleiter über die Produktionsgeschichte. Damit wird auch mehr als nachvollziehbar, weshalb so viele Monate so still um „Die Prüfung“ geworden ist.
Fazit
Ein vierteiliger Hörthriller geht zu Ende. Nachdem wir das Geschehen aus 4 verschiedenen Blickwinkeln verfolgen durften, kommt es endlich zum wohlverdienten Abschluss, der alle Handlungsstränge verbindet und keine Fragen offen lässt. Die lange Wartezeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Von mir gibt es hierfür eine klare Kaufempfehlung.
Label
Wolfy-Office
Regie
Kim Jens Witzenleiter
Erscheinungsdatum
16.04.2021
Sprecher
Tina Gibson – Katja Keßler
M. S. – Kevon Kasper
Scott Gibson – Markus Pfeiffer
Viktor Balldar – Christopher Kussin
Stephanie Groß – Stephanie Preis
Sabrina Gibson – Betty Weber
Tom Gibson – Adrian Arnold
Polizist Henry – Reiner Schöne
In weiteren Rollen: Mareike Lümkemann, Michael Speier, Daniel Schiepe, Angelika Osusko
In eigener Sache
Für diesen Beitrag wurde mir ein Rezensionsexemplar von Wolfy-Office zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde von mir verfasst und stellt meine persönliche Meinung zum Hörspiel dar. Dabei wurde ich von keinem der mitwirkenden Künstler oder Labels beeinflusst.