„Eröffnet wurde das Stift 1908 und diente als Wohnheim für alte und kranke Ordensschwestern. Die Wohnfläche misst 1600 m² und war eine Unterkunft für etwa 50 Bewohnerinnen. Seit 1998 steht das Haus leer und das 6000 m² große Grundstück verwildert seitdem. Durch Vandalismus und einen Brand im Obergeschoss im Jahr 2012 entstanden zusätzliche Schäden.Das Haus galt Jahrzehntelang als architektonisches Schmuckstück, und die Fassade steht unter Denkmalschutz. 2016 wurde die Immobilie an private Investoren verkauft.“
Klappentext
Im Rahmen eines Archttektur-Projekts begeben sich vier Studenten in ein altes, leerstehendes Gebäude. Sie sollen es begutachten und Wege finden es für Investoren wieder attraktiv zu machen. Ein Fataler Fehler wie sich bald herausstellt, denn das Haus birgt ein düsteres Geheimnis.
Das Setting – ein echter Lost Place
Der Hörerschaft bekommt es mit einer fiktiven, erdachten Geschichte vor einem realen Hintergrund zu tun. Die Studenten Eva, Viola, Tom und Lucas melden sich freiwilig, ein Sanierungskonzept für das verlassene Agnes-Forck-Stift zu erstellen. Hierbei handelt es sich um einen echten Lost Place. Agnes Forck hieß in Wirklichkeit Anna Forcke, aber das Gebäude, welches die vier Studenten hier unter die Lupe nehmen sollen, existiert tatsächlich.
Unter Lost Place versteht man allgemeinen Bauwerke oder Gebäude aus der jüngeren Vergangenheit, an denen (mangels historischer Bedeutung) kaum öffentliches Interesse besteht. Meist handelt es sich um verlassene Industrie-Standorte oder aufgegebene Militäranlagen, die seither nach und nach verfallen. Beim Begriff „Lost Place“ handelt es übrigens um einen sogenannten Scheinanglizismus. Der korrekte englische Begriff lautet „abandoned premises“ (auf Deutsch: „aufgegebene Liegenschaft“)
Der erste Besuch der vier sollte eigentlich nur eine Stippvisite werden. Einmal das Haus besichtigen und Fotos machen. Aber es soll alles anders kommen. Schnell wird klar, Eva und ihre Mitstreiter sind nicht allein im Haus. Irgendjemand oder vielleicht auch etwas scheint schon sie gewartet zu haben und lässt das harmlose Uni-Projekt zu einem wahren Alptraum werden.
Die Stimmen
Getragen wird Haus Forck von tollen Sprechern und Sprecherinnen, die in ihren Rollen allesamt überzeugen können. Eva wird von Katja Keßler gesprochen. Juliane Köbe leiht Viola ihre Stimme. Und Tom und Lucas werden von Banjamin Stolz und Benno Lehmann gesprochen.
Geräusche und Musik
Was wäre ein Hörspiel ohne Musik und ohne Geräusche. Gut, über die Musik lässt sich vielleicht streiten. Aber der Sound und die Geräusche müssen sitzen, sonst funktioniert es einfach nicht. Und hier passt alles wunderbar. Der Hall in den langen Gängen, die verfallenden Treppenstufen, das beschädigte Dach, wodurch das Innere des Hauses der vollen Witterung ausgesetzt ist. Genau so muss sich ein Spukhaus anhören!
Fazit
Haus Forck ist ein sehr kurzweiliges und fesselndes Hörspiel. Die Geräusche und Atmosphäre stimmen und lassen echte Gruslestimmung aufkommen.
Label/Verlag
All Ears
Regie
Carsten Siegusch
Erscheinungsdatum
01.04.2022
Sprecher/Sprecherinnen
Eva – Katja Keßler
Viola – Juliane Köbe
Tom – Benjamin Stolz
Lucas – Benno Lehmann
Kommissar – Vincent Fallow
Arzt – Steffen Rössler
Krankenschwester – SImone Schröder
Dozent – Rainer Müller
Kioskbesitzer – Carsten Sygusch
Schnorrer – Thomas Fedrowitz
Verwalter – Thomas Dulovits
Ansage – Rainer Müller
Frau Richter – Nicola Trub
Psychoanalytiker – Thomas Fedrowitz