GARWINDEL – Ein Hörspiel von Lars Eickstädt

„Das klingt wirklich wie eine Gebrauchsanwiesung für den Wackselstein.“ – „Ja, tatsächlich habe ich mich vor einiger Zeit ziemlich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich habe an der Quelle noch weiter geforscht und bin dann auf Fragmente einer altgermanischen Hymne gestoßen. Damit wurde Stein beschworen, um seine verheerende Vernichtung über die Feinde zu bringen.“ – „Dann haben die anderen Töne den Wackelstein bis jetzt also nur gekitzelt, weil sie ein wenig dem Klangspektrum der Hynme entsprachen.“

Klappentext
Am Fuße des Berges Ith bereitet sich ein kleines Dorf eifrig auf seine 1000-Jahr-Feier vor. Doch ein heidnisches Blutopfer am sagenumwobenen Wackelstein droht das Fest in eine Katastrophe zu stürzen. Als der eigentümliche Außenseiter Darius eine unglaubliche Entdeckung macht, hat er nur noch wenig Zeit, das nahende Unglück zu verhindern. Doch wer wird ihm glauben?

1000 Jahre und ein bisschen leise
Unter diesem Motto sollten die Festivitäten in Bisperode am Fuße des Ith eigentlich stattfinden. Wären da nicht diese mysteriösen Zwischenfälle, die dem vorauseilen und sich wie ein drohender Schatten über die bevorstehenden Tage legen. Als Technik- und Musiknerd Darius mit seinem Synthesizer experimentiert, fegt eine kleine Druckwelle durch seine Wohnung und lässt Hugenay, seinen Papagei in Pflege, benommen von der Stange fallen. Ganz ähnlich ergeht es einem Kollegen aus der hiesigen Feuerwehrkapelle bei den Proben einer alten Hymne, die anlässlich des Festes zum Besten gegeben werden soll. Schnell ist klar, dass all das irgendwie mit dem alten Wackelstein oben im Ith im Zusammenhang steht. Offenbar versucht jemand, die heidnischen Kräfte, die dem Wackelstein innewohnen, zu entfesseln um das Dorf ins Chaos zu stürzen.

Lokale Mythen und jede Menge Nerdstuff
Hörspielmacher Lars Eickstädt greift hier einige lokale Mythen uns Sagen aus seiner Heimatregion auf. Geschickt verknüpft er diese mit vielen Anspielungen auf die Helden und Idole von uns Kassettenkindern und die damit einhergehenden Erinnerungen. Das erste, ich nenne es mal Easter Egg, lässt nicht lange auf sich warten. Es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass der Papagei, den Darius im Hörspiel gerade in Pflege hat, auf den Namen Hugenay hört. Und von diese kleinen Fingerzeige begegnen uns in den knapp 100 Minuten Hörspiel, die sehr kurzweilig daherkommen, immer wieder. So ist es auch keine wirkliche Überraschung, dass es am Ende zwei Nerds sind, die die drohende Katastrophe mittels alter Technik abwenden.

Sound und Musik
Die Geräusche und Musik sind stimmig und fügen sich wunderbar ins Geschehen ein. Sehr gut gefallen hat mir die akustische Darstellung der Druckwelle, die immer wieder vom Wackelstein ausgeht.

Die Stimmen
Die Hauptfigur Darius wurde von Autor und Produzent Lars Eickstädt gesprochen. Darüber hinaus kommen hier viele bekannte und auch weniger bekannte Stimmen aus der Hörtalk-Community zum Einsatz. Darius Kumpel Elmar wird von Philip Bösand gesprochen. Und als Herr Bleistein ist Werner Wilkening zu hören. Es ist aber egal, welche Stimme wie bekannt ist. Alle waren mit sehr viel Spiellaune dabei und konnten in ihren Rollen überzeugen. Einzig den Bürgermeister von Bisperode (Marco Hennings) fand ich einen Hauch zu aufgesetzt.

Fazit
GARWINDEL ist ein schönes, kurzweiliges Hörspiel, dass eine gehörige Portion Mystery und Nostalgie mitbringt. Wenn auch relativ überschaubar, bleibt es doch spannend bis zum Schluss. Und trotz den hohen Nostalgiefaktors schafft es das Hörspiel, nicht allzu nerdig daherzukommen. Von mir gibt es eine ganz klare Hörempfehlung.


Label
HörTalk
Hörspielprojekt

Regie
Lars Eickstädt

Erscheinungsdatum
28.12.2022

Sprecher/Sprecherinnen
Erzählerin – Anke Bothe
Kira – Alexandra Begau
Jessi – Janine Koch
Hugenay – Arne Dewald
Darius – Lars Eickstädt
Bleistein – Werner Wilkening
Polizist – Frank Burkard
Lehrerin – Anja Klukas
Lukas – Lukas Rose
Fritz – Thorsten Möser
Klaus-Dieter – Pascal Wentzel
Radiosprecherin – Dorle Hoffmann
Bürgermeister – Marco Hennings
Elmar – Philip Bösand
Notarzt – Thomas Söcker
Barlow – Kokopelli
Credits – Annika Füll
Branding und Titel – Bernd Egger


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